Nach dem Sport erst einmal ein kaltes Bier. Wer sich einmal in den Sportvereinen dieses Landes umschaut, wird dieses Phänomen sehr häufig vorfinden. Selbst in vielen Fitnessstudios gönnt sich der ein oder andere nach dem Training in der Sauna einen Gerstensaft. Aber was macht Alkohol eigentlich mit dem Körper?
Viel Kalorien, wenig Nährstoffe
Zunächst einmal sollte man sich bewusst machen, dass Alkohol sehr kalorienreich ist. Ein Gramm reiner Alkohol kommt auf rund sieben Kalorien. Ein 0,3 Liter-Glas Bier kommt somit auf rund 90 Kalorien aus Alkohol, ein Glas Rotwein auf bis zu 150 und 4cl Vodka auf 84 Kalorien. Wer dann den Alkohol noch mit zuckerhaltigen Getränken mischt, hat ganz schnell mehrere Hundert Kalorien in sich hineingekippt. Und das ohne dabei nennenswerte Mengen gesunder Nährstoffe aufzunehmen. Zugegeben: Die Gerbstoffe in verschiedenen Alkoholika können sich positiv auf die Gesundheit auswirken und ein Weizenbier ist in der Tat isotonisch, jedoch gibt es vielfältige Möglichkeiten, diese Nährstoffe auch alkoholfrei zu erhalten.
Alkohol als Hormonkiller?
Alkohol erhöht den Cortisolspiegel im Körper und senkt gleichzeitig den Testosteronspiegel. Auch auf den Wachstumshormonspiegel wirkt sich Alkohol negativ aus. Wer also nach dem Sport nennenswerte Mengen Alkohol zuführt, behindert die Regeneration deutlich, was sich natürlich negativ auf den Trainingserfolg auswirkt.
Alkohol und der Stoffwechsel
Dieser Effekt wird dadurch verstärkt, dass unser Körper dem Abbau von Alkohol oberste Priorität einräumt. Wer also nach dem Training Alkohol trinkt, muss davon ausgehen, dass sein Körper bis zu dem Zeitpunkt, an dem der Alkohol vollständig abgebaut ist, weder fettverbrennende noch muskelaufbauende Prozesse priorisieren wird.
Besser schlafen mit Alkohol?
Wenn schon nicht nach dem Training, dann aber zumindest vor dem Schlafen? Alkohol als „Schlummertrunk“ hat eine lange Tradition. Erholsamer wird der Schlaf durch Alkohol aber nicht, im Gegenteil: Alkohol wirkt sich nachweislich negativ auf den besonders erholsamen REM-Schlaf aus.
Häufiger krank durch Alkohol?
Wer regelmäßig Alkohol trinkt, sorgt dafür, dass der Körper zumindest temporär geschwächt wird. Das ist schlecht für das Immunsystem, weshalb das Risiko einer Erkrankung und damit auch einer ungewollten Trainingspause steigt.
Alkohol und die Optik
Wer nach einer durchzechten Nacht morgens in den Spiegel blickt, wird neben dem zerknautschten Gesicht vermutlich feststellen, dass der Körper sehr definiert und vaskulär aussieht. Das hat zum einen damit zu tun, dass Alkohol dehydriert. Was optisch kurzfristig zu gefallen weiß – der Effekt hält nur kurz an – sorgt aber gleichzeitig für den Kater und hindert unseren Körper daran, Nährstoffe bereitzustellen und Schadstoffe abzutransportieren. Die starke Vaskularität hängt mit den blutverdünnenden Eigenschaften des Alkohols zusammen. Der Haken: Der Körper muss nun viel Energie aufbringen, um ein Auskühlen zu verhindern, wird also weiter geschwächt.
Training mit Kater
Auch wenn das schlechte Gewissen nach einer feucht-fröhlichen Nacht ruft, sollte ein Training ausbleiben. Zum einen, da der Körper in dieser Situation gestresst und geschwächt ist. Jede weitere Belastung würde diesen Zustand noch verschärfen. Durch die Dehydrierung können die Muskeln nicht richtig kontrahieren, was zu Verletzungen führen kann. Und auch die Koordination ist gestört, was Verletzungen begünstigt. Also lieber viel mineralstoffreiche Flüssigkeit zuführen und einen ausgiebigen Spaziergang machen.
Das rechte Maß finden
Alkohol ist also nicht gut für deinen Körper und behindert den Trainingserfolg. Dennoch ist es nicht verwerflich, hin und wieder mal ein Glas zu trinken. Neben dem Maß ist vor allem aber auch der Zeitpunkt wichtig: Unmittelbar vor oder nach dem Training sollte der Alkoholkonsum unterbleiben.