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23.04.25

Latziehen-

Latzug zum Nacken und Nackendrücken im Krafttraining – Sinnvoll oder unnötiges Risiko?

Latzug zum Nacken und Nackendrücken im Krafttraining – Sinnvoll oder unnötiges Risiko?

Im Krafttraining gibt es einige Übungen, die über Jahre hinweg kontrovers diskutiert werden. Dazu gehören insbesondere der Latzug zum Nacken (hinter den Kopf) und das Nackendrücken mit der Langhantel oder in der Multipresse. Während einige Sportler und Trainer darauf schwören, raten andere aufgrund der möglichen Verletzungsrisiken dringend davon ab. In diesem Artikel gehen wir der Frage auf den Grund: Sind Latzug zum Nacken und Nackendrücken sinnvolle Übungen oder potenzielle Gefahrenquellen?

Der Latzug zum Nacken und das Nackendrücken gehören zu den klassischen Übungen, die über Jahrzehnte hinweg fester Bestandteil vieler Trainingspläne waren. Besonders in den goldenen Zeiten des Bodybuildings waren sie weit verbreitet – nicht zuletzt, weil Legenden wie Kevin Levrone, Arnold Schwarzenegger oder Dorian Yates regelmäßig mit beeindruckenden Gewichten beim Nackendrücken oder Latzug zum Nacken zu sehen waren. Die Bilder von Levrone, wie er mit massiven Gewichten hinter den Kopf drückt, sind bis heute legendär. Kein Wunder also, dass viele Athleten diese Übungen in ihre Routine übernehmen wollen.

Doch während sie früher als unverzichtbar galten, gibt es heute zunehmend kritische Stimmen. Moderne sportwissenschaftliche Erkenntnisse stellen infrage, ob diese Bewegungen tatsächlich sinnvoll sind – oder ob das Verletzungsrisiko langfristig den Nutzen überwiegt. In diesem Artikel gehen wir der Frage auf den Grund: Sind Latzug zum Nacken und Nackendrücken effektive Klassiker oder gefährliche Relikte der Vergangenheit?

Anatomische und biomechanische Grundlagen

Beteiligte Muskelgruppen

Sowohl der Latzug zum Nacken als auch das Nackendrücken trainieren primär die Schulter- und Rückenmuskulatur, insbesondere:

  • Latissimus dorsi (breiter Rückenmuskel)
  • Trapezmuskel (Musculus trapezius)
  • Hintere Schulter (Musculus deltoideus pars spinalis)
  • Bizepsmuskulatur
  • Vordere & seitliche Schulter (Musculus deltoideus)
  • Trizeps

Problemzone Schultergelenk

Beide Übungen setzen die Schulter in eine externe Rotation mit Abduktion – eine Position, die das Schultergelenk besonders belastet:

  • Supraspinatussehne kann eingeklemmt werden (Impingement-Syndrom)
  • Starke Beanspruchung der Gelenkkapsel und Bänder
  • Überlastung der hinteren Schulter- und Nackenmuskulatur

Risiken und potenzielle Verletzungsgefahren

Latzug zum Nacken – Risiken

  • Erhöhtes Impingement-Risiko
  • Halswirbelsäule wird oft unnatürlich nach vorne gedrückt
  • Geringere Latissimus-Aktivierung als beim Brust-Latzug

Nackendrücken – Risiken

  • Maximale Außenrotation & Abduktion – ungünstig für das Schultergelenk
  • Hohes Risiko für Rotatorenmanschettenverletzungen
  • Belastung der Halswirbelsäule durch Vorverlagerung des Kopfes

Gibt es sinnvolle Alternativen?

Alternativen zum Latzug zum Nacken

  • Latzug zur Brust
  • Klimmzüge (neutral oder weit)

Alternativen zum Nackendrücken

  • Schulterdrücken vor dem Kopf mit Lang- oder Kurzhantel
  • Arnold Press
  • Handstand Push-Ups oder Schulterdrücken an der Maschine

Fazit: Solltest du Latzug zum Nacken und Nackendrücken vermeiden?

Die Frage lässt sich nicht pauschal beantworten. Manche Sportler kommen jahrelang beschwerdefrei mit diesen Übungen zurecht – andere entwickeln schnell Schulterprobleme.

Anatomisch und biomechanisch gesehen sprechen jedoch viele Argumente gegen diese Übungen:

  • Ungünstige Schulterposition & Rotationsbelastung
  • Gefahr für Impingement & Verletzungen der Rotatorenmanschette
  • Halswirbelsäulenbelastung

Für die meisten Trainierenden – insbesondere Anfänger und Personen mit Schulterproblemen – sind Alternativen wie der Latzug zur Brust oder das Schulterdrücken vor dem Kopf deutlich sinnvoller und sicherer.